Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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23.11.2011

Regionalbauernverband wählt neuen Vorstand

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Am 22. November 2011 trafen sich die Mitglieder des Regionalbauernverbandes Westsachsen zu ihrer Jahresmitgliederversammlung. Die Versammlung stand unter dem Zeichen der Vorstandsneuwahl.

Der Vorsitzende Günter Meyer eröffnete seinen Bericht mit einem Rückblick auf die zurückliegende Ernte. Trotz schwieriger Erntebedingungen konnten die Landwirte im Verbandsgebiet mit der Ernte Alles in Allem zufrieden sein. Aufgrund der überwiegend durchschnittlichen Erträge und der guten Preise für Raps und Getreide, fiel das finanzielle Ergebnis zufriedenstellend aus.

Die Stabilisierung des Milchpreises auf einem kostendeckenden Niveau, ermöglicht es den Milcherzeugern, erst einmal wieder etwas Durchatmen zu können. Trotzdem dürften die wenigsten Betriebe bisher die Verluste der Jahre 2008/2009 ausgeglichen haben. Damals lag der Milchpreis mehr als ein Jahr lang deutlich unter 30 Cent.

Für die Schweinehalter begann das neue Jahr gleich mit einem Paukenschlag im negativen Sinne. Anfang Januar führte ein sogenannter ”Dioxinskandal“ zu einem dramatischen Einbruch des Schweinepreises. Die reißerische Medienberichterstattung führte zu schweren Schäden für die Land- und Ernährungswirtschaft. Das Verbrauchervertrauen wurde nachhaltig erschüttert. Wieder einmal mussten die Landwirte die finanziellen Konsequenzen für einen Skandal tragen, den sie selbst nicht verursacht haben.

Ein ähnlich trauriges Kapitel wie die Schweineproduktion ist die Geflügelproduktion. Insbesondere die Eiererzeugung in Deutschland ist derzeit ein Verlustgeschäft und das, obwohl der Selbstversorgungsgrad nur bei 60 Prozent liegt. Seit Beginn des Jahres konnte die Mehrheit der in Bodenhaltung erzeugten Eier nicht kostendeckend verkauft werden. Gründe hierfür sind neben den Belastungen durch die Investitionen in neue Ställe, der hohe Futterpreis, der höhere Arbeitsaufwand und die billigen Importe aus den anderen EU-Staaten.

Auf Beschluss der damaligen Rot-Grünen Regierung wurde in Deutschland die Käfighaltung von Legehennen ab 2009 verboten. In den anderen EU-Staaten dürfen Legehennen noch bis Ende des Jahres in Legebatterien gehalten werden. Ab 2012 ist die Käfighaltung dann eigentlich EU-weit verboten. Bisher haben aber zwölf Mitgliedstaaten der EU mitgeteilt, dass sie die Frist nicht einhalten werden. Der zuständige EU-Verbraucherschutzkommissar John Dalli hat aber kürzlich angekündigt, eine Verarbeitung von in Legebatterien illegal produzierten Eiern auch über das Verbot konventioneller Käfighaltung zum 1. Januar 2012 hinaus zuzulassen. Die massive Benachteiligung der deutschen Hennenhalter soll also weiter andauern.

Der Flächenverbrauch ist für uns auch weiterhin ein Dauerthema. Bereits seit Jahren haben wir die Reduzierung des Flächenverbrauchs immer wieder angemahnt. Trotz vollmundiger Versprechen der Politik, den Flächenverbrauch bis 2020 drastischen senken zu wollen, geht der Verzehr landwirtschaftlicher Nutzflächen munter weiter. Wir brauchen endlich gesetzliche Regelungen zum Schutz unserer Landwirtschaftsflächen die auch in der Praxis Wirkung zeigen!

Im Anschluss an den Bericht des Vorsitzenden diskutierte der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes Wolfgang Vogel mit den anwesenden Mitgliedern über die Vorschläge der EU-Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013. Zum wiederholten Mal sollen größere Landwirtschaftsbetriebe ungerecht behandelt werden. Die Vorschläge der EU-Kommission enthalten Regelungen zur Kappung und Degression, die nicht hinnehmbar sind. Auch das sogenannte Greening ist nicht geeignet, die Herausforderungen der Zukunft bezüglich der Ernährung der stetig wachsenden Bevölkerung zu bewältigen. Weiter ging Vogel auf die zahlreiche Aktivitäten des Landesbauernverbandes im zurückliegenden Jahr ein.

Zum Abschluss des Abends fand die Neuwahl des Vorstandes statt. 14 Kandidaten stellten sich zur Wahl. Bereits im Vorfeld der Wahl hatte der bisherige Vorsitzende Günter Meyer angekündigt, wieder für den Vorstand zu kandidieren, als Altersgründen aber nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden. Er wollte dieses Amt in die Hände eines Jüngeren legen.

In seinem Schlusswort dankte der neue Vorsitzende Rainer Stauch dem bisherigen Vorsitzenden für sein jahrelanges Engagement im Berufsstand.
Rainer Stauch ist Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Langenchursdorf e.G. und langjähriges Mitglied des Vorstandes des Regionalbauernverbandes.



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