Regionalbauernverband Mittweida e.V.
Regionalbauernverband Mittweida e.V.

Aktuelle Meldungen aus der Region



zurück


11.09.2013

Tierhalter sind keine Drogendealer!

Für viel Aufregung und Empörung hat das 100-Tage-Programm von Bündnis 90 / Die Grünen unter den Landwirten gesorgt. In diesem Programm werden alle tierhaltenden Landwirte als ”Drogenhändler und Tierquäler“ kriminalisiert.

Drogenhandel ist eine schwere Straftat und wird nach deutschem Recht mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft. Gesetzestreue Landwirte mit diesen Kriminellen gleichzusetzen, ist ungeheuerlich. Dies ist auch in Zeiten des Wahlkampfes nicht zu tolerieren! Die Grünen verlangen Respekt den Tieren gegenüber, haben aber keinerlei Respekt vor der Arbeit der Landwirte. Ein konstruktiver Dialog mit ihnen ist nicht möglich.

Ebenso wie auf Bundesebene nutzen auch die sächsischen Grünen jede Gelegenheit um gegen ”Tierfabriken“, ”Vermaisung“ und Nitrat im Grundwasser zu wettern. Positive Veränderungen beim Umweltschutz und in der Tierhaltung der letzten Jahre werden totgeschwiegen.

Heute werden Kühe in hellen und luftigen Laufställen gehalten. Kein Vergleich mehr mit der Anbindehaltung in den dunklen, schlecht belüfteten "Tropfsteinhöhlen" früherer Jahre. Sauen werden nicht mehr angebunden und Mastschweine in klimatisierten Ställen gehalten. Die Kosten dafür trägt allein der Landwirt. Vom Handel werden all diese Verbesserungen bisher nicht honoriert.

Immer häufiger nehmen die Grünen Stallbaupläne zum Anlass, Protest in der betroffenen Region zur organisieren, selbst wenn die vor Ort lebende Bevölkerung mit einem Stallneubau gar keine Probleme hat. Jeder verhinderte Stallneubau bedeutet aber auch eine Verhinderung von noch besserem Tierschutz.

Wenn ein Landwirt einen neuen Stall baut, hat dies Auswirkungen auf seine wirtschaftliche Existenz für mehrere Jahrzehnte. Bei einem Stallneubau müssen Ökologie, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz, aber natürlich auch die Ökonomie beachtet werden. Nur mit gesunden Tieren kann ein Landwirt auch Geld verdienen.

Wir Landwirte sind gern bereit, veränderte Verbrauchererwartungen und Kundenwünsche bei der Weiterentwicklung der Nutztierhaltung zu berücksichtigen, wenn zusätzliche Leistungen auch angemessen honoriert werden.

Um neue, marktgerechte und praktikable Lösungen gemeinsam mit den Tierhaltern entwickeln zu können, ist ein konstruktiver Dialog zwischen allen Beteiligten notwendig. Die pauschale Kriminalisierung aller tierhaltenden Landwirte, wie durch die Grünen geschehen, ist dabei nicht hilfreich.

Wir Landwirte haben schon seit Jahren viel Geld in unser Qualitätssicherungssystem QS investiert. Wieso gibt es Vergleichbares eigentlich nicht auch für die Politik? Es wäre zumindest für zahlreiche Vertreter der Grünen sehr zu empfehlen.



RBV Mittel- und Westsachsen e. V.  I  Am Berg 1  I  09232 Hartmannsdorf  I  Telefon: 03722 / 600 11 77