Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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22.12.2015

Besinnliches zum Fest

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Ein arbeitsreiches und aufregendes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Weihnachtszeit bietet uns die Gelegenheit, innezuhalten und das Jahr Revue passieren zu lassen.

Viele Landwirte werden dieses Jahr in nicht allzu guter Erinnerung behalten. Konnten wir in unserer Region mit der eingebrachten Ernte noch recht zufrieden sein, so waren doch die Erlöse für Milch, Fleisch und Eier den größten Teil des Jahres nicht kostendeckend. Die tierhaltenden Betriebe haben Wertschöpfungsverluste in Millionenhöhe hinnehmen müssen. Viele blicken sorgenvoll in die Zukunft und kämpfen um die Existenz ihrer Betriebe.

In wenigen Tagen werden wir im Kreise der Familie an reich gedeckten Tischen sitzen und die Weihnachtszeit genießen. Dazu können wir auf ein reichhaltiges Angebot an sicheren und qualitativ hochwertigen Lebensmittel zu niedrigsten Preisen zurückgreifen. Noch nie war es so einfach wie heute, sich gesund, abwechslungsreich, qualitativ hochwertig und noch dazu preiswert zu ernähren. An Zeiten mit Hunger und Entbehrung können sich die wenigsten noch erinnern. Leider haben darüber aber zu viele den Wert unserer Lebensmittel vergessen.

Was dem Verbraucher als selbstverständlich erscheint, ist das Ergebnis harter Arbeit der Landwirte an 365 Tagen im Jahr. Allerdings können sie derzeit von ihrer Hände Arbeit kaum noch leben. Sie zahlen den Preis für die günstigen Lebensmittel. Endverbraucherpreise beim Discounter von 55 Cent je Liter Milch, 1,99 Euro für ein Kilogramm Schweinehälfte oder 99 Cent für 10 Eier sind in Europa einmalig. Mit den daraus resultierenden Erzeugerpreisen von 26 Cent für einen Liter Milch, von 1,25 Euro für ein Kilogramm Schwein oder 6,5 Cent für ein Ei können Landwirte ihre Kosten nicht decken! Der Anteil der Verkaufserlöse der Bauern an den Verbraucherausgaben für inländische Nahrungsmittel liegt im Durchschnitt gerademal noch bei 23 Prozent. Anfang der 70er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 48 Prozent mehr als doppelt so hoch. Die Schere zwischen Erzeugerpreisen und Verbraucherpreisen klafft immer weiter auseinander.

Eine merkliche Verbesserung der Erzeugerpreise ist leider noch nicht in Sicht. Deshalb wird auch das kommende Jahr die Landwirte wieder vor große Herausforderungen stellen. Sie werden all ihre Kraft brauchen, um ihre Betriebe über diese schwere Zeit zu bringen.



Informationen:  
Das kommt beim Bauern an (pdf 2.1 MB)



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